16.01.2025

Stromproduktion durch Erneuerbare auf Rekordhoch

Erneuerbare Energien deckten im Jahr 2024 in Deutschland gut 55 Prozent des Bruttostromverbrauchs.

Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien hat im Jahr 2024 einen neuen Rekordwert erreicht: Nach vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) deckten Erneuerbare gut 55 Prozent des Bruttostromverbrauchs.

Damit ist der Anteil um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Trotz eines unterdurchschnittlichen Sonnenjahres erzielte die Photovoltaik 2024 neue Spitzenwerte. Dank eines Rekordzubaus von rund 17 Gigawatt (GW) im gerade vergangenen Jahr stieg die PV-Stromerzeugung erneut an. Im Juni, Juli und August wurde erstmals durchgängig mehr als 10 Milliarden kWh Strom pro Monat aus Solarenergie erzeugt. Insgesamt erzeugten PV-Anlagen 72 Milliarden kWh Strom. 

Windenergie bleibt ein zentraler Pfeiler der deutschen Stromerzeugung: Obwohl die Erzeugung um knapp 3 Prozent leicht zurückging, bleibt Windkraft an Land mit 115 Milliarden kWh die stärkste Energiequelle im Strommix. Den leichten Rückgang um knapp 3 Prozent gegenüber 2024 erklärt der BDEW mit ungünstigen Windverhältnissen.

Feld erneuerbare Energien

Große Aufgaben im Netzausbau

Im Gegensatz dazu legte die Windkraft auf See deutlich zu und stieg um über 11 Prozent auf nahezu 27 Milliarden kWh. Der Erfolg sei auf den Zubau neuer Anlagen in den Jahren 2023 und 2024 sowie auf reduzierte Abregelungen zurückzuführen, so der Verband. Die Wasserkraft trug aufgrund überdurchschnittlicher Niederschläge mit einem deutlichen Anstieg von 10 Prozent ebenfalls zur positiven Entwicklung bei. Die Stromerzeugung aus Biomasse verzeichnet einen leichten Anstieg.

Mit dem Ausbau der Erneuerbaren wird der weitere Netzausbau zur großen Aufgabe. Um zu vermeiden, dass an Tagen mit geringerem Strombedarf die Menge an ungesteuerter Stromeinspeisung den Verbrauch überschreitet und in einem solchen Fall ganze Netzstränge zeitweise vom Netz genommen werden müssen, braucht es Maßnahmen und Regelungen, die die Netze in Phasen mit so genannten Einspeisespitzen entlasten, ohne den Erneuerbaren-Ausbau zu bremsen. Der BDEW wünscht sich, dass entsprechende Regelungen mit einer Anpassung des Energiewirtschaftsgesetzes so schnell wie möglich beschlossen werden sollten. Allerdings müssen alle Verbraucher und Teilnehmer im Markt abwarten, wie sich die nächste Bundesregierung in Sachen Energiewende aufstellt.

Ökostromanteil: Zwei Berechnungsmöglichkeiten

Die gängige Berechnungsgrundlage ist, den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zielen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab und beträgt nach vorläufigen Berechnungen 2024 knapp 512 Milliarden kWh (2023: 507,8 Mrd. kWh).

Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil Erneuerbarer Energien im Jahr 2024 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt gut 58 Prozent (2023: 54 Prozent).

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