Photovoltaik-Ausbau auf der Zielgeraden
Photovoltaik steht weiter für Wachstum – sowohl bei der Produktion von Sonnenstrom als auch bei der Zahl der Jobs.
Durch die Überproduktion von PV-Modulen in China ist der Markt für alle Beteiligten wirtschaftlich anspruchsvoll. Und durch aktuelle Diskussionen um das Senken oder gar Abschaffen der PV-Förderung wird der Markt auch nicht gestärkt. Daran ändern auch die praxisnäheren Neuregelungen im Solarpaket 1 nicht viel. Dennoch wächst die Bedeutung der Photovoltaik ständig weiter.
Aktuelle Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) deuten auf einen neuen Rekord hin: In den ersten Monaten dieses Jahres wuchs die Stromproduktion durch Erneuerbare Energien um etwa 7 Prozent auf knapp 170 TWh – im Vorjahreszeitraum waren es gut 158 TWh. Dabei wuchs die Produktion durch Photovoltaik um 14 Prozent, die aus Windenergie um + 5 Prozent. Der Anstieg der Solarstromerzeugung ist laut AGEE-Stat eine direkte Folge des Zubaus neuer Anlagen, da die Sonneneinstrahlung in diesem Jahr bisher unter dem Niveau des Vorjahres lag.
Zur Zeit ist die Nachfrage nach privaten PV-Anlagen schwächer als in den letzten Jahren gewohnt. Dennoch gibt es weiter Wachstumstreiber. In den kommenden zwei Jahren erwartet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) bei den Freiflächen und Firmendächern starke Nachfrage. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden nach Daten der Bundesnetzagentur auf Firmendächern bereit 81 Prozent mehr Solarleistung in Betrieb genommen als im vergleichbaren Analysezeitraum im Vorjahr. In einer YouGov-Umfrage, die Ende Mai im Auftrag des Verbandes unter rund 450 Unternehmen mit geeigneten Dachflächen durchgeführt wurde, gaben mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten an, in den nächsten drei Jahren eine Solaranlage zu planen. Vier von zehn Unternehmen wollen in diesem Zeitraum auch ihren Fuhrpark elektrifizieren.
Die Entwicklung zeigt sich auch bei den Solarjobs. Nach der Messe „intersolar“ teilte der BSW-Solar mit, dass inzwischen weit über 100.000 Beschäftigte in der deutschen Solarbranche arbeiten. Es wird erwartet, dass auch diese Zahl weiter wächst. Im vergangenen Jahr erzielte die heimische Solarwirtschaft mit dem Absatz von über einer Millionen Solar- und rund 575.000 Speichersystemen laut BSW-Solar einen Umsatz in Höhe von rund 30 Milliarden Euro.
Nach einer Verdoppelung des inländischen Absatzes von Photovoltaiksystemen und Solar- stromspeichern im Jahr 2023 rechnet der BSW-Solar für 2024 mit einem Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. Bis 2030 soll der Solarstrom-Anteil zur Deckung des Strombedarfs in Deutschland in etwa verdoppelt werden, von derzeit 12 Prozent auf rund 25 Prozent. Sollte die aktuelle Entwicklung anhalten, ist das Ziel erreichbar.
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