08.12.2024

Das Fernsehen bleibt beliebt

Zum Welttag des Fernsehens hat die Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics untersucht, wie beliebt das traditionelle Fernsehen noch ist. Und die Landesmedienanstalten haben einen ganz neuen Trend gefunden.

Der Welttag des Fernsehens am 21. November wurde 1996 von den Vereinten Nationen festgelegt und soll die Bedeutung des Fernsehens für Frieden, Sicherheit, wirtschaftliche und soziale Entwicklung und Förderung des Kulturaustauschs betonen. Es geht also eher um das Programm, nicht die Technik.

Dennoch: Schauen wir auf die Technik, hat sich viel verändert. Aus schweren und klobigen Geräten mit Bildröhre wurden flache Displays. Und das Programm wird heute nicht nur per Antenne, Kabel oder Satellit übertragen, sondern auch per Internet. Mit der Technik ändert sich auch, wie und was wir schauen. Die Digitalisierung macht es möglich, sich sein eigenes Programm zusammenzustellen – unabhängig vom Programmschema der Sender. Trotzdem bleibt das lineare Fernsehen, also das Schauen zum Zeitpunkt der Ausstrahlung, der Klassiker.

Auswertung Fernsehgewohnheiten - gfu

Mehr Smartphones als TV-Geräte

Die Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics hat jüngst die NIQ/GfK beauftragt, diese Dinge zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen, dass 54 Prozent der Befragten täglich lineares Fernsehen schauen. Weitere 23 Prozent sagen, dass sie zumindest einmal pro Woche schauen, was die Sender für sie zusammengestellt haben. Nur 7 Prozent aller Befragten tun das nie. Der Wert ist sehr nahe an den 5 Prozent der Befragten, die gar kein TV im Haushalt haben. 

Umgekehrt heißt das: 95 Prozent aller Haushalte haben ein TV-Gerät – aber 98 Prozent ein Smartphone. Dennoch wird lineares Fernsehen von 86 Prozent der Befragten überwiegend auf TV-Geräten geschaut. Nur 16 Prozent nutzen dafür Smartphone, Laptop (11 Prozent) oder Tablet (10 Prozent). Desktop-PC und Beamer liegen noch deutlich dahinter.

Ältere schauen anders als jüngere

Auffällig sind die Unterschiede bei den Altersgruppen: Während über 50-Jährige lineare Inhalte zu 93 Prozent auf dem TV-Gerät schauen und nur zu 5 Prozent auf dem Smartphone, nutzen bei den 18- bis 19-Jährigen nur 69 Prozent das TV-Gerät für die Linearwiedergabe und 33 Prozent das Smartphone.

Insgesamt wird lineares Fernsehen immer weniger genutzt. Je jünger die Befragten sind, desto ausgeprägter ist der Trend. Jüngere Zuschauer bevorzugen Streamingdienste und Mediatheken. Als Hauptgründe werden ein attraktiveres Programmangebot (55 Prozent), störende Werbung im Linear-TV (47 Prozent) und Zeitunabhängigkeit (45 Prozent) genannt.

TV-Geräte bleiben beliebt

Dennoch bleiben TV-Geräte attraktiv. Nach ihren Kaufabsichten für ein neues TV-Gerät in den kommenden 12 Monaten befragt, gaben 15 Prozent aller Befragten an, dass ein Kauf wahrscheinlich ist, weitere 22 Prozent sagten „eher wahrscheinlich“.

Überdurchschnittlich hoch war die Kaufabsicht bei den 18- bis 29-Jährigen (20 Prozent sehr wahrscheinlich, 26 Prozent eher wahrscheinlich) und auch die 30- bis 49-Jährigen sind überdurchschnittlich kaufbereit (19 Prozent sehr wahrscheinlich, 27 Prozent eher wahrscheinlich). Nur bei der Befragtengruppe 50+ Jahre ist eine stärkere Zurückhaltung feststellbar (9 Prozent sehr wahrscheinlich, 16 Prozent eher wahrscheinlich).

Eine ganz junge Entwicklung hat mit dem Streamen zu tun: TV-Geräte werden immer häufiger für das Abspielen von Audioformaten aus dem Internet benutzt. Die Audio Trends 2024 der Landesmedienanstalten zeigen, dass Smart-TVs inzwischen das am zweithäufigsten genutzte Gerät für die Wiedergabe von Webradio und Online-Audio-Angeboten sind – nach den Smartphones, die dabei den ersten Platz belegen.

 

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